Führerscheinstelle

Die Führerscheinstelle ist eine behördliche Einrichtung in Deutschland, die für alle Belange rund um die Fahrerlaubnis zuständig ist. Sie gehört organisatorisch meist zur örtlichen Straßenverkehrsbehörde, oft innerhalb des Landratsamts oder der Stadtverwaltung, und wird auch als Fahrerlaubnisbehörde bezeichnet.

Aufgaben der Führerscheinstelle:

Die Führerscheinstelle erfüllt vielfältige gesetzliche Aufgaben, u. a.:

• Erteilung und Erweiterung von Fahrerlaubnissen (z. B. Führerschein Klassen B, A, C usw.)

• Verlängerung von befristeten Fahrerlaubnissen (z. B. bei Berufskraftfahrern)

• Umschreibung ausländischer Führerscheine

• Entzug und Neuerteilung der Fahrerlaubnis bei Verkehrsverstößen, Alkohol- oder Drogenkonsum

• Anordnung einer MPU (Medizinisch-Psychologische Untersuchung)

• Verwaltung von Auflagen und Nachweisen (z. B. Abstinenznachweise, ärztliche Gutachten)

• Führerscheinverlust oder -ersatz

Relevanz im MPU-Kontext:

Die Führerscheinstelle ist in MPU-Verfahren die zentrale Behörde:

• Sie entscheidet, ob eine MPU notwendig ist, wenn Zweifel an der Fahreignung bestehen.

  Weitere passende Artikel

  • 
    Fentanyl

    April 15, 2025

• Sie informiert den Betroffenen schriftlich über die Anforderungen (z. B. Fristen, Art der Begutachtung, notwendige Nachweise).

• Nach Vorlage eines positiven MPU-Gutachtens entscheidet sie über die Wiedererteilung der Fahrerlaubnis.

• Bei negativem Gutachten oder unzureichenden Nachweisen kann sie die Wiedererteilung ablehnen.

Wichtig: Die Führerscheinstelle selbst führt keine MPU durch, sondern beauftragt unabhängige Begutachtungsstellen (z. B. TÜV, DEKRA).

Ablauf bei Entzug und Wiedererteilung:

1. Entzug der Fahrerlaubnis (z. B. wegen Drogen, Alkohol, Punkten)

2. Antrag auf Wiedererteilung bei der Führerscheinstelle

3. Anforderung einer MPU oder weiterer Nachweise

4. Durchführung der MPU bei einer amtlich anerkannten Stelle

5. Entscheidung durch die Führerscheinstelle auf Basis des MPU-Gutachtens