Manie
Was ist eine Manie?
Manie ist eine psychische Störung, die durch eine übersteigerte, anhaltend gehobene oder gereizte Stimmungslage, einen extrem erhöhten Antrieb sowie eine unrealistische Selbstüberschätzung gekennzeichnet ist. Sie gehört zu den affektiven Störungen und tritt häufig im Rahmen einer bipolaren Erkrankung auf.
Symptome:
Typische Merkmale einer manischen Episode sind:
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Übermäßige Hochstimmung oder Reizbarkeit
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Gesteigerter Rededrang und Ideenflucht
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Vermindertes Schlafbedürfnis
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Größenwahn oder übertriebenes Selbstbewusstsein
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Impulsives oder risikoreiches Verhalten (z. B. Geldausgaben, sexuelles Verhalten)
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Ablenkbarkeit, Konzentrationsstörungen
Verlauf:
Manien können schleichend oder plötzlich beginnen und unterschiedlich lang andauern. Ohne Behandlung besteht das Risiko von Selbst- oder Fremdgefährdung sowie sozialem oder beruflichem Abstieg. In schweren Fällen können psychotische Symptome wie Wahnvorstellungen auftreten.
Ursachen:
Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt, aber es wird ein Zusammenspiel folgender Faktoren angenommen:
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Genetische Veranlagung
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Neurobiologische Veränderungen (z. B. gestörter Neurotransmitter-Haushalt)
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Stress oder belastende Lebensereignisse
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Substanzmissbrauch (z. B. Drogen, Medikamente)
Behandlung:
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Medikamentös: Stimmungsstabilisierer (z. B. Lithium), Antipsychotika
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Psychotherapie: insbesondere Psychoedukation und Verhaltenstherapie
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Krisenintervention: bei akuter Eigen- oder Fremdgefährdung auch stationär
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Langzeitbetreuung: zur Rückfallprophylaxe und Stabilisierung des Lebensstils
Verwandte Begriffe:
Bipolare Störung, Depression, Hypomanie, affektive Störung, Psychose
Hinweis:
Eine Manie ist kein Ausdruck von Lebensfreude oder Kreativität, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung. Eine frühzeitige Diagnose und konsequente Behandlung sind entscheidend für einen stabilen Krankheitsverlauf.