Abstinenznachweis fälschen – Manipulationen die nichts bringen
Wer sich schon mal gefragt hat, wie man trotz Drogen- oder Alkoholkonsum den Abstinenznachweis übersteht, ist hier genau richtig. Es gibt abenteuerliche Methoden, um die Polizei oder den Arzt auszutricksen – von künstlichen Penissen über gefälschte Haarproben bis hin zu chemischen Experimenten im Urinbecher. Klar, es klingt nach einem verrückten Experiment aus einem Roman von Hunter S. Thompson, doch die Realität zeigt: Die erwischten Täuschungsversuche münden meist in noch größeren Schwierigkeiten. Wer also plant, seinen Verzicht auf Substanzen nur vorzutäuschen, sollte sich auf ein spannendes (und riskantes) Abenteuer gefasst machen.
Inhalt
Die Kunst der Täuschung
Urintests fälschen
Beim Fälschen von Urintests gibt es vielfältige Methoden und Gerätschaften. Die Abgabe erfolgt oft unter Aufsicht, was den Versuch erschwert. Trotzdem versuchen einige, den eigenen Urin durch Fremdurin oder künstlichen Urin zu ersetzen. Häufig wird dabei auch auf Präparate zurückgegriffen, die Kreatinin- und Vitamin B-Werte manipulieren können, aber eine korrekte Dosierung ist schwer zu erreichen.
Der Screeny Weeny: Ein falscher Penis, um das System zu täuschen
Der Screeny Weeny ist ein künstlicher Penis, der es Männern ermöglicht, “sauberen” Urin unter Sichtkontrolle abzugeben. Offiziell wird er zwar nicht dafür beworben, aber die wahre Bestimmung dieses kuriosen Geräts dürfte wohl jedem klar sein. Trotzdem bleibt die Täuschung oft nicht unbemerkt, wie diverse gescheiterte Versuche zeigen.
Der Screeny Weeny ist ein Produkt, das sich in verschiedenen Hauttönen und Größen erwerben lässt. Es wird mit einer Vorrichtung geliefert, die echten oder synthetischen Urin auf die richtige Temperatur bringt. So absurd es klingen mag, haben diese Geräte dennoch oft auffällige Schwächen, besonders wenn die Körperproportionen nicht passen. Im Fall einer Auffälligkeit hilft auch keine noch so kreative Ausrede. Die Polizei und Ärzte sind inzwischen sensibilisiert und die Erfolgsrate dieser Methode dürfte überschaubar sein.
Die Wissenschaft hinter Urintests
Worauf achten Ärzte?
Ärzte achten beim Urintest nicht nur auf Drogen- oder Alkoholrückstände, sondern auch auf Anzeichen einer Manipulation. Typische Indikatoren sind unter anderem das Aussehen und die Temperatur des Urins sowie der ph-Wert, Kreatinin- und Harnsäuregehalt.
Anzeichen einer gefälschten Probe erkennen
Ein gefälschter Urin kann durch verschiedene Methoden erkannt werden. Die Ärzte prüfen direkt nach der Abgabe die Temperatur des Urins, die nicht signifikant von der Körpertemperatur abweichen darf. Auch Abweichungen in Farbe und ph-Wert können verdächtig sein.
Weitere Anzeichen für einen Fälschungsversuch sind eine ungewöhnlich helle Farbe des Urins und niedrige Kreatinin-Werte, die durch übermäßige Flüssigkeitszufuhr oder entwässernde Medikamente entstehen können. Künstliche Zusätze wie Kreatin, Vitamin B, Bleich- oder Desinfektionsmittel werden im Labor leicht erkannt. Ärzte sind geschult, um salvenartige Urinabgabe oder ein unpassendes Größenverhältnis von Kunstpenis und Körper zu bemerken. Letztendlich macht es also wenig Sinn, auf diese Methoden zu setzen, da die Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden, sehr hoch ist.
In-Vivo Urinmanipulation
Urin mit Flüssigkeiten oder Medikamenten verdünnen
Eine Methode zur Verfälschung von Urinproben ist es, durch erhöhte Flüssigkeitszufuhr oder die Einnahme von entwässernden Medikamenten die Dichte und Zusammensetzung des Urins zu verändern. Stark verdünnter Urin zeigt häufig eine sehr helle Farbe und niedrige Kreatinin-Werte, ein klarer Hinweis an den Labormitarbeiter, dass hier etwas nicht stimmt. Es mag einfach klingen, aber es erfordert eine sehr präzise Dosierung von Kreatin- und Vitamin B-Präparaten, um nicht direkt aufzufallen.
Das Risiko der Entdeckung
Die Risiken der Entdeckung sind beträchtlich. Nicht nur wird der Urin sofort auf Aussehen und Temperatur überprüft, es gibt auch spezifische Tests im Labor, die auf Verfälschungen abzielen. Ein niedriger Kreatinin- oder Harnsäure-Spiegel, ein unnormaler pH-Wert oder eine untypische Farbgebung sind Alarmzeichen, die den geschulten Blick eines Labortechnikers nicht täuschen können. Kurz gesagt, wenn man denkt, man sei cleverer als das Labor, könnte man eine unangenehme Überraschung erleben.
Die Langzeitfolgen eines erwischten Täuschungsversuchs können enorm sein. Schon alleine die Herabsetzung der Glaubwürdigkeit durch eine gescheiterte Manipulation könnte in Folgetests zu strengeren Überprüfungen und einer unangenehmen Expansion der Kontrollen führen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein solches Verhalten ans Licht kommt und dann droht nicht nur der Verlust der Fahrerlaubnis, sondern möglicherweise auch strafrechtliche Konsequenzen. Manchmal ist Ehrlichkeit die beste Politik, vor allem wenn die Konsequenzen der Aufdeckung so hoch sind.
In-Vitro Urinmanipulation
Substanzen zu Urinproben hinzufügen
Einer der am häufigsten vorgenommene Versuche, eine Urinprobe zu manipulieren, besteht darin, Substanzen wie Bleich- oder Desinfektionsmittel hinzuzufügen. Diese sollen die Konzentration der zu testenden Stoffe verändern oder die Testergebnisse verfälschen. Allerdings werden moderne Labore durch visuelle Inspektion und chemische Analysen solche Fälschungen schnell entdecken, da sich durch diese Methoden auch der pH-Wert und andere chemische Indikatoren der Probe merklich verändern.
Die Herausforderungen der Manipulation unter Aufsicht
Eine Urinprobe in Anwesenheit eines Arztes oder Kontrolle zu manipulieren, ist äußerst schwierig. Da die Probenentnahme dabei unter strenger Überwachung stattfindet, wird jeder Manipulationsversuch leicht bemerkt. Hinzu kommt, dass der Probenehmer oft direkte Anweisungen gibt und keine Auffälligkeiten duldet.
Stell dir vor, du versuchst, Bleichmittel in einen Becher zu träufeln, während ein Arzt dir direkt auf die Hände schaut. Solche Situationen führen nicht nur zu peinlichen Momenten, sondern auch zu weiteren rechtlichen Konsequenzen. Selbst wenn du die Substanz geschickt einbringst, wird der Test später im Labor wahrscheinlich eine Manipulation aufdecken. Es bleibt also beim Versuch, unter den strengen Augen des Arztes einen unsichtbaren Zaubertrick vorzuführen, der meist scheitert und mit ernsten Konsequenzen endet.
Haarproben-Manipulation
Äußere Behandlungen: Bleichen und Färben
Äußere Behandlungen von Haarproben, wie das Bleichen und Färben, können auf den ersten Blick wie eine einfache Lösung erscheinen. Allerdings sind diese Methoden weniger zuverlässig. Laboranalysen neigen dazu, offensichtliche chemische Behandlungen leicht zu erkennen. Die meisten Labore schließen daher die Analyse von gebleichten oder stark gefärbten Proben aus. Selbst eine einfache Tönung könnte bereits den Ausschluss von der Analyse bedeuten. Es ist also ein riskantes und unsicheres Spiel.
Einen korrupten Arzt finden, um Proben zu fälschen
Eine andere Möglichkeit, Haarproben zu manipulieren, besteht darin, einen korrupten Arzt zu finden, der bereit ist, Proben unter falschen Namen einzuschicken. Dieser Weg erfordert jedoch einen erheblichen Vertrauens- und Netzwerkaufbau und ist keineswegs risikofrei. Wenn die falschen Proben auffallen, können sowohl der Arzt als auch der Patient mit ernsthaften rechtlichen Konsequenzen rechnen.
Ein solch korruptes Arrangement kann wie eine gewitzte Lösung erscheinen, ist aber definitiv mit hohem Risiko verbunden. Im Jahr 2012 sind im Ruhrgebiet zwei Ärzte entlarvt worden, die gefälschte Haarproben für MPU-Gutachten produzierten. Alle durch diese Fälschungen wieder erteilten Führerscheine wurden im Nachhinein wieder eingezogen. Diese Fälle zeigen, dass der Versuch, auf diese Weise zu betrügen, oft entdeckt und bestraft wird. Es ist daher ratsam, auf solche illegalen Aktivitäten zu verzichten und an der eigenen Abstinenz zu arbeiten.
Die Konsequenzen, wenn man erwischt wird
Rechtliche Konsequenzen
Wird man beim Fälschen eines Abstinenznachweises erwischt, drohen ernsthafte rechtliche Konsequenzen. Hierzu zählen unter anderem Strafen wegen Urkundenfälschung oder Täuschung im Rechtsverkehr. Im Fall des Einsatzes eines Screeny Weeny, wie bereits erwähnt, wurde dieser als Tatmittel eingezogen und führte zu weiteren Strafanzeigen. Auch der Führerschein kann dauerhaft entzogen werden, was langfristige Auswirkungen auf die persönliche Mobilität und Karriere haben kann.
Die Sinnlosigkeit der Täuschung
Selbst wenn man alle kunstvollen Täuschungsversuche unternimmt, wird man schnell feststellen, dass es einfach nicht funktioniert. Ärzte und Gutachter sind geschult und führen spezifische Tests durch, um Fälschungen zu entlarven. Die Untersuchung von Urinproben umfasst beispielsweise auch das Überprüfen von Kreatinin und pH-Werten. Haarproben, die chemisch behandelt wurden, werden oft direkt ausgeschlossen.
Die versuchte Täuschung wird nicht nur teuer, sondern ist auch fast immer zum Scheitern verurteilt. Denn selbst kleinste Hinweise auf eine Manipulation führen dazu, dass die Probe abgelehnt wird und im schlimmsten Fall sogar zu weiteren rechtlichen Problemen. Tatsächlich berichteten einige Gutachter, dass auffällig viel Fake-Urin oder ein unpassend proportionierter Kunstpenis eher zur Belustigung denn zur Täuschung führten. Der Aufwand lohnt sich schlichtweg nicht, und man sollte besser den angegebenen Verzicht auch tatsächlich leben.
Abstinenznachweis fälschen und einfach weiter konsumieren?
Der Versuch, einen Abstinenznachweis zu fälschen, mag auf den ersten Blick verlockend erscheinen, doch die Risiken und Konsequenzen sind es kaum wert. Zahlreiche Kontrollen und Prüfmethoden machen es schwer, erfolgreich zu betrügen, und die Strafen bei Entdeckung sind erheblich. Ob mit künstlichem Penis oder manipuliertem Urin – die Täuschungsversuche fallen meist auf und führen zu zusätzlichen Problemen und negativen Einträgen. Die beste Strategie bleibt daher, den Verzicht auf Drogen oder Alkohol tatsächlich zu leben und so ehrlich durch den Kontrollprozess zu kommen.