ETG

Was ist ETG?

Das Kürzel ETG begegnet einem häufig im medizinischen, juristischen oder verkehrsrechtlichen Kontext – doch was genau verbirgt sich dahinter?

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Definition

ETG steht für Ethylglucuronid, ein direkter Alkoholabbauwert im Urin. Es dient dem Nachweis von Alkoholkonsum auch noch Tage nach dem Trinken.

Was ist ETG und warum ist es wichtig?

ETG ist die Abkürzung für Ethylglucuronid. Dabei handelt es sich um ein Stoffwechselprodukt, das im Körper entsteht, wenn Alkohol (Ethanol) konsumiert wird. Im Gegensatz zu klassischen Alkoholtests weist ETG den tatsächlichen Alkoholkonsum noch bis zu 72 Stunden nach dem letzten Trinken nach. Deshalb spielt ETG vor allem in Abstinenzkontrollprogrammen und im medizinischen Bereich eine zentrale Rolle. Der Test erfolgt meist über Urinproben, seltener über Haaranalysen.

Typische Einsatzbereiche sind die Medizin, Verkehrspsychologie, Suchtprävention oder MPU-Vorbereitung. Gerade bei der medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) wird häufig ein ETG-Programm angeordnet. Damit soll nachgewiesen werden, dass eine betroffene Person über einen längeren Zeitraum hinweg keinen Alkohol konsumiert hat. Dieser Nachweis kann über mehrere Monate oder sogar Jahre geführt werden.

ETG ist sehr sensibel. Selbst geringe Mengen Alkohol, etwa durch alkoholhaltige Lebensmittel oder Medikamente, können messbare Werte verursachen. Daher ist während einer Abstinenzkontrolle besondere Vorsicht geboten. Viele Teilnehmer an ETG-Programmen erhalten detaillierte Listen, was sie vermeiden sollten. Dazu zählen z. B. Mundspülungen, Kosmetika mit Alkohol oder bestimmte Medikamente.

Der Grenzwert für eine positive Urinprobe liegt meist bei 0,1 mg/l. Liegt der ETG-Wert darüber, wird von einem Alkoholkonsum ausgegangen. Der Vorteil dieses Tests: Er lässt sich kaum manipulieren und ist deutlich zuverlässiger als Atemalkoholtests. Zudem ist ETG nicht flüchtig – es bleibt stabil im Urin und Haar und eignet sich so hervorragend zur rückwirkenden Analyse.

Wichtig ist: ETG weist keinen aktuellen Rausch nach, sondern dokumentiert, ob in den letzten Tagen Alkohol konsumiert wurde. Daher ist ETG kein Ersatz für klassische Alkoholtests im Straßenverkehr. Aber es ist sehr wohl ein zentrales Instrument, wenn es darum geht, Abstinenz zu überprüfen. Auch in Gerichtsverfahren oder im Rahmen von Bewährungsauflagen kann ein ETG-Nachweis verlangt werden.

Darüber hinaus kommt ETG in der Arbeitsmedizin zum Einsatz, etwa bei Mitarbeitern in sicherheitsrelevanten Berufen. Auch in der Jugendhilfe und bei Sorgerechtsverfahren wird gelegentlich ein ETG-Test angeordnet. Seine hohe Beweiskraft macht ihn zu einem der wichtigsten Alkoholmarker überhaupt.

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