Kreatinin

Kreatinin ist ein Stoffwechselprodukt, das im menschlichen Körper ständig entsteht. Es stammt aus dem Muskelstoffwechsel und wird über die Nieren ausgeschieden. Die Konzentration von Kreatinin im Blut oder Urin gibt Aufschluss über die Nierenfunktion. Deshalb spielt es in der Medizin eine zentrale Rolle bei der Diagnose und Überwachung von Nierenerkrankungen.

Definition

Kreatinin ist ein Abbauprodukt des Energiestoffwechsels von Muskeln und wird über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden. Erhöhte oder verminderte Kreatininwerte liefern wichtige Hinweise auf die Funktionsfähigkeit der Nieren.

Kreatininwert: Bedeutung, Funktion und Anwendung

Kreatinin entsteht als natürliches Nebenprodukt bei der Umwandlung von Kreatin in den Muskeln. Der Körper produziert täglich eine nahezu konstante Menge, abhängig von der Muskelmasse. Männer haben in der Regel höhere Werte als Frauen, da sie mehr Muskelmasse besitzen. Die Nieren filtern Kreatinin aus dem Blut, wodurch es mit dem Urin ausgeschieden wird.

Die Messung von Kreatinin erfolgt meist über eine Blutprobe. In bestimmten Fällen wird auch der Kreatininwert im Urin bestimmt. Wichtig ist dieser Wert vor allem zur Beurteilung der Nierenfunktion. Ein erhöhter Kreatininspiegel im Blut kann auf eine eingeschränkte Nierenleistung hindeuten. Gleichzeitig können aber auch andere Faktoren wie Sport, Medikamente oder Ernährung Einfluss nehmen.

In der klinischen Praxis ist der Kreatininwert Bestandteil jeder grundlegenden Blutuntersuchung. Besonders bei Verdacht auf eine Nierenschwäche wird er gezielt überprüft. Auch vor Operationen oder bei der Einnahme nierenschädigender Medikamente ist dieser Wert von Bedeutung. Durch regelmäßige Kontrolle lassen sich chronische Nierenerkrankungen frühzeitig erkennen.

Die sogenannte glomeruläre Filtrationsrate (GFR) wird oft aus dem Kreatininwert berechnet. Sie gibt an, wie gut die Nieren das Blut filtern. Je höher der Kreatininwert, desto geringer die GFR – und desto schlechter arbeiten die Nieren. Um eine zuverlässige Aussage treffen zu können, sind oft mehrere Messungen notwendig.

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Neben dem Serum-Kreatinin gibt es auch den Kreatinin-Clearance-Test. Dabei wird untersucht, wie viel Kreatinin pro Minute ausgeschieden wird. Diese Methode ist genauer, aber aufwendiger. Auch bei Sportlern oder sehr muskulösen Menschen können normale Kreatininwerte täuschen. Hier sind zusätzliche Tests sinnvoll.

Ein dauerhaft erhöhter Kreatininwert sollte medizinisch abgeklärt werden. Er kann auf akutes Nierenversagen oder chronische Nierenerkrankungen hinweisen. In Kombination mit weiteren Laborwerten ergibt sich ein umfassenderes Bild. Besonders bei Diabetes oder Bluthochdruck ist eine regelmäßige Kontrolle wichtig.

Kreatinin ist also weit mehr als nur ein Laborwert. Es ist ein zentraler Marker für die Gesundheit der Nieren. Deshalb hat es einen festen Platz in der medizinischen Diagnostik und Vorsorge.

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