Haaranalyse
Die Haaranalyse bietet einen einzigartigen Einblick in den Körper – über das, was im Haar gespeichert ist. Ob Drogen, Mineralstoffe oder Umweltgifte: Haare liefern viele Informationen über Gesundheit und Konsumverhalten.
Definition
Die Haaranalyse ist ein diagnostisches Verfahren, bei dem Haare auf Substanzen wie Drogen, Schwermetalle oder Nährstoffe untersucht werden. Sie gilt als zuverlässige Methode zur rückblickenden Erfassung von Stoffwechselvorgängen und Substanzaufnahmen.
Was genau ist eine Haaranalyse und wofür wird sie genutzt?
Die Haaranalyse ist eine labordiagnostische Untersuchung, bei der das Haarmaterial einer Person analysiert wird. Sie liefert Informationen über die längerfristige Aufnahme bestimmter Stoffe im Körper. Besonders bei der Drogendiagnostik oder Umweltmedizin kommt sie häufig zum Einsatz. Auch zur Nährstoff- oder Schwermetallanalyse wird sie genutzt.
Der große Vorteil: Haare wachsen langsam und speichern Stoffe über Wochen oder Monate. Damit ermöglichen sie Rückschlüsse, die Blut- oder Urinproben nicht liefern können. Eine Blutuntersuchung zeigt nur den aktuellen Zustand, die Haaranalyse hingegen einen längerfristigen Verlauf.
In der forensischen Toxikologie ist sie ein anerkanntes Mittel zur Drogenkontrolle – etwa bei MPU-Verfahren. Aber auch in der Arbeitsmedizin oder im Kinderschutz gewinnt sie an Bedeutung. Selbst bei Verdacht auf Vergiftungen oder chronische Belastungen liefert die Haaranalyse Hinweise.
Zur Durchführung wird meist eine Haarsträhne am Hinterkopf entnommen. Diese wird im Labor auf Rückstände untersucht. Die Haarlänge bestimmt dabei den Zeitraum, der erfasst werden kann – etwa ein Zentimeter pro Monat.
Die Analyse erfolgt meist mit modernen Verfahren wie der Massenspektrometrie oder Chromatographie. So können selbst kleinste Mengen erkannt werden. Das macht die Methode so zuverlässig und genau.
Neben Drogenrückständen lassen sich auch Mineralstoffmängel, toxische Metalle oder hormonelle Veränderungen nachweisen. In der ganzheitlichen Medizin wird die Haaranalyse oft genutzt, um den Mikronährstoffstatus zu bewerten.
Auch in der Umweltmedizin spielt sie eine Rolle – zum Beispiel zur Belastungserkennung durch Quecksilber, Arsen oder Blei. Die Haaranalyse kann Hinweise auf chronische Belastungen geben, die im Alltag oft unbemerkt bleiben.