Cannabis

Cannabis ist ein vielschichtiges Thema. Ob medizinisch, rechtlich oder gesellschaftlich – das Wissen um zentrale Begriffe hilft, Zusammenhänge besser zu verstehen.

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Definition

Cannabis ist eine Pflanzengattung, deren bekannteste Art Cannabis sativa für medizinische, industrielle und psychoaktive Zwecke genutzt wird. Die Pflanze enthält zahlreiche Wirkstoffe, darunter Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD).

Begriffe rund um Cannabis einfach erklärt

Hanf ist die deutsche Bezeichnung für die Pflanzengattung Cannabis. Im industriellen Bereich wird meist auf THC-arme Sorten zurückgegriffen, sogenannte Nutzhanf-Sorten. Sie finden Anwendung in der Textilindustrie, beim Hausbau oder in der Papierherstellung. In der Medizin hingegen ist vor allem die Blüte der Pflanze interessant – wegen ihrer Inhaltsstoffe THC und CBD. Diese werden gezielt für therapeutische Zwecke eingesetzt.

THC (Tetrahydrocannabinol) ist der bekannteste Wirkstoff der Cannabispflanze. Er wirkt psychoaktiv und verändert das Bewusstsein. THC kann schmerzlindernd, appetitanregend und muskelentspannend wirken. In Deutschland ist der medizinische Einsatz unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Freizeitkonsum war lange illegal, ist aber inzwischen unter Auflagen entkriminalisiert.

CBD (Cannabidiol) ist ein weiterer Wirkstoff, der nicht berauschend wirkt. Er gilt als entzündungshemmend, angstlösend und schlaffördernd. Produkte mit CBD sind frei verkäuflich, solange der THC-Gehalt unter 0,2 % liegt. Es gibt sie als Öle, Kapseln, Cremes oder Blüten. CBD wird auch bei chronischen Schmerzen, Epilepsie oder Schlafstörungen eingesetzt.

Cannabinoide sind die Wirkstoffgruppe in Cannabis. Neben THC und CBD gibt es über 100 weitere Cannabinoide. Einige davon werden aktuell medizinisch erforscht. Die Wirkung hängt vom Zusammenspiel dieser Stoffe ab, dem sogenannten Entourage-Effekt.

Vaporizer sind Geräte zur Verdampfung von Cannabis. Sie gelten als schonende Alternative zum Rauchen. Dabei werden die Wirkstoffe ohne Verbrennung freigesetzt. Besonders medizinische Nutzer bevorzugen diese Methode. Die Anwendung ist diskret und kontrollierbar.

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Cannabisöl, auch THC- oder CBD-Öl genannt, wird aus den Blüten gewonnen. Es dient zur oralen oder sublingualen Einnahme. Die Wirkung tritt langsamer ein als beim Inhalieren, hält aber länger an. In der Krebstherapie, Schmerzbehandlung oder bei neurologischen Erkrankungen spielt Cannabisöl eine Rolle.

Indica und Sativa sind Unterarten der Cannabispflanze. Indica wirkt eher beruhigend, Sativa eher anregend. Diese Klassifikation hilft bei der Auswahl für medizinische oder persönliche Zwecke. In der Praxis gibt es viele Hybridformen mit Mischwirkungen.

Cannabisblüten sind die getrockneten weiblichen Blütenstände. Sie enthalten die höchste Konzentration an Wirkstoffen. In Apotheken werden standardisierte Cannabisblüten für Patienten verschrieben. Die Sorten unterscheiden sich in Wirkstoffgehalt und Wirkungsspektrum.

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Legalisierung bezeichnet die gesetzliche Freigabe von Cannabis. In Deutschland wurde der Besitz kleiner Mengen seit 2024 schrittweise entkriminalisiert. Ziel ist es, den Schwarzmarkt einzudämmen und Qualität zu kontrollieren. Medizinisches Cannabis ist bereits seit 2017 legal erhältlich.

Eigenanbau von Cannabis ist unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Für medizinische Zwecke benötigt man eine Genehmigung. Im Freizeitbereich gelten ab 2024 neue Regelungen. Hier dürfen Erwachsene begrenzt Pflanzen selbst anbauen, sofern die Vorschriften eingehalten werden.

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